Publikation
Marcel Odenbach
Beweis zu nichts

Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Beweis zu nichts (4. Februar – 30. April 2017) in der Kunsthalle Wien.

Marcel Odenbach ist weithin als wegweisender Videokünstler bekannt – doch die Verbindungen zwischen seinen Videoarbeiten und seinen fortlaufenden Arbeiten auf Papier verdienen ebenfalls Beachtung. Viele seiner Arbeiten reflektieren den bis heute anhaltenden Einfluss des Nationalsozialismus und verleihen dabei einem spezifisch deutschen Thema eine universelle Perspektive. Reflexionen über das Vertraute und das Fremde, Elemente seiner eigenen Biografie, das Wechselspiel zwischen subjektiver Erinnerung und kollektivem Gedächtnis – all dies sind zentrale Themen in seinem Werk, die sowohl auf ästhetischer als auch auf politischer Ebene Anspruch erheben.

Ausgehend von seiner gleichnamigen Ausstellung in der Kunsthalle Wien untersucht diese Publikation neue Werke von Odenbach und stellt sie in einen breiteren Kontext. Benannt nach einem frühen Gedicht von Ingeborg Bachmann, spiegelte die Ausstellung die Atmosphäre der Nachkriegszeit wider, die Bachmanns Lyrik prägt, die ihrerseits ebenso sehr von der Suche nach Authentizität und Wahrhaftigkeit wie von der traumatischen Erinnerung an die Vergangenheit geprägt ist. Die ausgestellten Werke entwickelten eine Reihe miteinander verbundener Motive, die das Gedenken an die Gräueltaten der Nazizeit mit individuellen Erinnerungen verbanden. Die komplexe Geschichte des afrikanischen Kontinents wurde ebenfalls durch Filme und Collagen dargestellt, die vielschichtige Vektoren schufen, die ebenso sehr von der Vergangenheit zur Gegenwart wie umgekehrt wiesen.

Texten von Jörg Heiser, Maria Muhle, Vanessa Joan Müller und Nicolas Schafhausen
Design: Petra Hollenbach
Herausgegeben von Kunsthalle Wien und Sternberg Press

15,5 × 22,5 cm, 200 Seiten
36 Schwarz-weiß Abbildungen und 62 Farb-Abbildungen
Hardcover mit Leineneinband
ISBN: 978-3-95679-385-1